Dr. Heinrich Schmelzer


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Kondylome

Kondylome sind kleine harmlose Warzen, sogenannte Feigwarzen, die im und um den After, in der Scheide und am Penis auftreten können (Perianale Kondylome). Ursache ist ein Virus, das sogenannte humane Papillomvirus (HPV), von dem es ca 30 verschiedene Typen gibt, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Etwa 70%-90%  aller Menschen infizieren sich im Laufe des Lebens mit dem Virus, müssen jedoch keine sichtbaren Veränderungen aufweisen, können aber wiederum andere anstecken. Zwischen der Ansteckung mit dem Virus und dem Auftreten von Kondylomen können Jahre liegen.

Im Allgemeinen wird das Immunsystem mit der Erkrankung innerhalb von Monaten selbst fertig. Kondylome treten gern dann auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Bei erwor- bener Immunschwäche (HIV) treten Kondylome gehäuft auf.

Die Entfernung von Kondylomen ist einfach, sie werden entweder mit der Schere abgetragen oder mit einem Elektrokauter „weggebrannt“. Innerhalb weniger Tage heilen die kleinen Brandwunden ab. Sind es nur wenige, kann man eine Lösung auftragen, die sie u.U. weg- schmelzen lässt.

Kondylome kommen gern wieder. In diesem Fall kommt eine Creme zum Einsatz, die die örtliche Immunabwehr stärkt und das Wiederauftreten verhindern soll.

Ist ein Partner von Kondylomen betroffen, sollte der andere sich ebenfalls untersuchen lassen. Dies gilt insbesondere für weibliche Partner, bei denen zwei der Papillomtypen (HPV 16 und 18) mit als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs gelten.

Ob eine Infektion mit diesen Virentypen bereits besteht, lässt sich anhand eines Abstriches vom Gebärmutterhals mit HPV-Typisierung feststellen. Liegt eine solche vor, besteht noch lange kein Grund zur Sorge. In der Regel heilt die Infektion innerhalb von 2 Jahren aus. Allerdings sind regelmäßige Kontrollabstriche erforderlich, um die  Ausheilung der Infektion zu bestätigen.

Seit Anfang 2007 ist eine Impfung gegen 4 Typen des HPV-Virus (6,11,16,18) auf dem Markt.

Die Impfung schützt nur Frauen, die noch nicht infiziert sind, daher macht sie nur vor Aufnahme des Sexualverkehrs Sinn.

Auch sexuell aktive Frauen, bei denen eine HPV-Infektion ausgeschlossen werden konnte, können sich impfen lassen. Allerdings liegen noch keine ausreichenden Daten über die Risiken und den tatsächlichen Nutzen der Impfung und die Dauer des Impfschutzes vor, so dass die Impfung insbesondere in Verbindung mit den hohen Kosten kritisch gesehen werden muss.

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